Fertighaus

Fertighaus - Energieeffizient bauen

Alle benötigten Teile eines Fertighauses werden in einem Werk vorgefertigt. Nur wenige Tage nach der Lieferung auf die Baustelle ist der Rohbau fertig und der Innenausbau kann beginnen. Gerade der Faktor Zeit, Energieeffizienz sowie geringere Hausbaukosten als bei einem Massivhaus sprechen für die Fertighausbauweise. Mittlerweile können Fertighäuser aus Holz, Beton oder Ziegel gebaut werden und werden dadurch immer beliebter.

Nach Schätzungen der Experten wird heute jedes fünfte Haus als ein Fertighaus gebaut und der Marktanteil der Fertighäuser steigt immer weiter. Ein Fertighaus ist aber nicht nur für die Bauherren attraktiv, die sich wegen der kürzeren Bauzeit den stressigen Hausbau ersparen möchten. Neben dem schnellen Hausbauverlauf auf der Baustelle sind auch andere Faktoren von Vorteil. Da die Wände, Decken und Dach der Fertighäuser wetterunabhängig in Fabrikhallen der Hausbaufirma vorgefertigt und dann innerhalb kurzer Zeit nach dem Baukastenprinzip auf der Baustelle zusammengebaut werden, lassen sich die Lohnkosten reduzieren, die Kostenkalkulation wird somit übersichtlicher und die Hausbaukosten eines Fertighauses fallen geringerer als im Falle der herkömmlichen massiven Bauweise „Stein auf Stein“ aus. Fertighäuser aus Holz sind energieeffizienter und benötigen wegen guter Dämmung meist weniger Heizenergie als traditionelle Massivhäuser. Darüber hinaus ist das Platzangebot in einem Fertighaus etwas größer, da die Wände wesentlich dünner als die aus Stein sind.

Viele Argumente sprechen zwar für Fertighäuser, man darf aber einige Fakten nicht vergessen. Während Fertighäuser ihren Kostenvorteil durch die standardisierte Massenfertigung gewinnen, leidet darunter die Flexibilität bei der individuellen Hausplanung. Mittlerweile ist die Auswahl der möglichen Haustypen und Grundrisse bei den guten Fertighausfirmen zwar immer umfangreicher, eigene Wünsche lassen sich aber meistens nur im begrenzten Umfang und mit hohen Preisaufschlägen verwirklichen. Außerdem sind nachträgliche Änderungen in einem Fertighaus - wenn überhaupt möglich - oftmals sehr kostspielig. Da der Schall- und Brandschutz schlechter und die geschätzte Nutzugsdauer kürzer als bei Massivhäusern sind, verlieren Fertighäuser viel stärker ihren Wert.

Wandaufbau im Fertighaus

Hinsichtlich der Bausubstanz kann ein Fertighaus in der Holzständerbauweise (Holztafelbauweise, Holzrahmenbauweise) oder auch in der Stahlbetonbauweise mit massiven Wänden errichtet werden.

Bei meisten Fertighäusern greift man aktuell auf die Holzständerbauweise zurück. Auf einer Holzrahmenkonstruktion werden Gipsfaserplatten befestigt. Dazwischen befinden sich Mineralfasermatten als Dämmstoff und wie bei Massivhäusern kann die Außenseite zusätzlich mit Styropor gedämmt werden. Die Außenwand wird je nach Bauherrenwunsch entweder verputzt oder verklinkert. Da die Wände eines Fertighauses meist sehr dicht sind, kann mit der Wandkonstruktion ein hoher Wärmeschutz erreicht werden, der in der Massivbauweise kaum möglich wäre. Dabei sind aber eine gute Luftzirkulation und Diffusionsoffenheit sehr wichtig

Mittlerweile können aber auch Betonelemente oder Ziegelwände im Werk vorgefertigt und somit „massive Fertighäuser“ angeboten werden. Die fertigen Bauteile aus massiven Baustoffen, wie Leichtbeton oder Ziegeln werden dann auf der Baustelle zusammengesetzt und mit Beton vergossen.

Vorteile und Probleme der Fertigbauweise

Pro Fertighaus

  • kurze Bauzeit
  • geringes Witterungsrisiko beim Hausbau
  • niedrige fixe Baukosten
  • abgestimmte Haustechnik
  • hohe Energieeffizienz
  • geringe Heizkosten

Nachteile Massivhaus

  • eingeschränkte Planung und Materialwahl
  • geringerer Wiederverkaufswert
  • geringer Schallschutz
  • geringer Brandschutz
  • schwieriger lösbare Luftdichtigkeit
  • geringere Wärmespeicherfähigkeit der Wände
  • trockenes Raumklima

Erfahre mehr über möglichen Alternativen zu einem Fertighaus im Artikel: Bauweisen im Überblick. Empfehlenswert ist auch der genauere Vergleich der beiden häufigsten Bauweisen Massivhaus kontra Fertighaus.